Umgang mit anderen Bezugspersonen

Ein Kind ist etwas ganz Besonderes. Das steht außer Frage. Desto kleiner der Nachwuchs, umso schwerer fällt es Eltern oft, es auch mal „zu teilen“.

Das Kind das erste Mal bei den Großeltern zu lassen, ist manchmal mit Tränen nicht nur auf kindlicher Seite verbunden. Die Mutter hatte den Sprössling neun Monate im Bauch. Er ist ein Teil von ihr und dadurch gibt es auch einen Trennungsschmerz.

Loslassen

In gewisser Weise ist dies auch gut. Nur muss besonders die Mutter darauf achten, dass sie genau wie das Kind auch das Loslassen lernt. Es kann schon sehr schmerzen, wenn das Kind plötzlich ein Geheimnis nicht der Mutter, sondern der Großmutter anvertraut. Dies hat aber nichts mit einem Vertrauensbruch oder Ersetzen der Eltern zu tun. Es ist eine normale Entwicklung: Der Mensch ist kein Einzelgänger. So lernt auch das Kind schon sich in eine Gesellschaft einzugliedern. Egal ob es Lehrer sind, Verwandte oder Freunde, der Heranwachsende wird auch zu ihnen eine gewisse Bindung aufbauen. Oftmals sucht er sich, abgesehen von den Eltern, noch andere Vertrauenspersonen.

Es ist ganz wichtig, das Kind nicht in einen Konflikt zu bringen. Gerade wenn der Spross eine enge Bindung zu einer anderen Person aufgebaut hat, darf man nicht negativ über diese Person sprechen. Es sollten deren Äußerungen nicht in Frage gestellt werden und keine Eifersuchtsszenen vor dem Kind ablaufen.

Trennungskind

Besonders schwierig ist die Situation natürlich, wenn die Eltern getrennt leben. Gerade jetzt ist es wichtig, die Streitigkeiten zwischen dem Vater und der Mutter nicht auf das Kind zu übertragen. Jede erwachsene Person sollte dem Kleinen zuliebe so viel Charakter haben, ihm das nicht zuzumuten. Eine eigene Meinung zu bilden und diese auch vertreten zu dürfen ist selbst für einen Heranwachsenden sehr wichtig.

Das Kind wird irgendwann erwachsen werden und muss sich dann selbst seine Beziehungen aufbauen. Das geht nur mit gutem Beispiel und viel Training. Dieses Training beginnt in frühester Kindheit. Auch Enttäuschungen gehören dazu. Das Kind muss lernen, wie man damit umgeht.

Die Eltern müssen immer die stabile Basis bleiben, egal was passiert. Dies ist sogar im Gesetz verankert. Denn wenigstens eine Bezugsperson sollte sich wie ein roter Faden durch das menschliche Leben ziehen. Meist ist es der Vater oder die Mutter. Aber auch Großeltern können so eine Rolle einnehmen. Selbst in Kinderheimen wird auf einen Bezugspfleger oder eine Bezugspflegerin Wert gelegt, um dem jungen Menschen eine Sicherheit bieten zu können.

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